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Katzenseuche - Ursachen, Symptome, Behandlung

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Katzenseuche gilt im Tierreich als Epidemie, die lebensbedrohlich für infizierte Katzen ist. Impfungen können Ihre Samtpfote jedoch zuverlässig davor schützen. Hier erfahren Sie alles zu Ursachen, Symptomen und Behandlung der Katzenseuche.

SOS: Erste-Hilfe-Tipps bei Katzenseuche

  • Haben Sie den Verdacht, dass Ihre Katze von Katzenseuche befallen sein könnte, müssen Sie in jedem Fall umgehend einen Tierarzt aufsuchen!
  • Geben Sie Ihrer Katze nach der Behandlung viel Ruhe und Schlaf.
  • Vermeiden Sie Stress sowie körperliche Anstrengung für Ihre Katze. 
  • Achten Sie vermehrt auf gute Hygiene. 
  • Schenken Sie Ihrer Samtpfote Aufmerksamkeit und Zuwendung. 
  • Nach Absprache mit dem Tierarzt, kann das Füttern mit Schonkost, wie z.B. gekochtes Hühnerfleisch oder Hüttenkäse, sinnvoll sein.

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Was ist Katzenseuche?

Die Katzenseuche ist eine ansteckende, lebensbedrohliche Virusinfektion, die auch Panleukopenie, Agranulomatose, Katzenpest, Katzenstaupe, infektiöse Enteritis der Katzen oder Panleucopenia infectiosa felis genannt wird. Die Erkrankung tritt vorwiegend bei jungen Katzen im Alter von zwei bis sechs Monaten auf. Aber auch ältere Katzen können daran erkranken. Die Katzenseuche sollte möglichst schnell behandelt werden, da vor allem junge Katzen bereits innerhalb eines Tages daran sterben können.

Ursachen –  Wie kommt es zur Katzenseuche?

Katzenseuche wird durch das feline Panleukopenie-Virus hervorgerufen. Dieser Erreger ist sehr eng mit dem Parvovirus B19 verwandt, der bei Hunden eine ähnliche Erktaung hervorruft. Das Virus ist extrem langlebig und kann bei Raumtemperatur bis zu einem Jahr lang an Gegenständen wie z. B. Spielzeug oder dem Körbchen überleben. Es ist zudem gegen die meisten gängigen Desinfektionsmittel resistent. Für die Infektion ist kein direkter Kontakt zu einem infizierten Tier nötig. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit infiziertem Material wie Kot, Urin, Nasensekret, verschmutztes Futter, Trinknäpfe oder andere kontaminierte Gegenstände. Auch eine indirekte Übertragung über Flöhe oder andere Insekten ist möglich und selbst im Mutterleib können noch ungeborene Kätzchen infiziert werden, wenn die Katzenmutter nicht geimpft ist.

Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Katzenseuche, beträgt 3 bis 12 Tage.

Symptome – Wie macht sich Katzenseuche bemerkbar?

Bei der perakuten Form der Infektion treten keine Krankheitssymptome auf und der plötzliche Tod tritt innerhalb weniger Stunden ein. Davon sind häufig sehr junge Katzen betroffen, deren Immunsystem noch nicht ausgeprägt ist.

Bei der plötzlich auftretenden akuten Form zeigen sich folgende Symptome:

  • Futterverweigerung
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • (blutiger) Durchfall
  • Erbrechen 
  • hohes Fieber
  • stumpfes Fell
  • Wassermangel
  • Durch den Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie) leiden die Katzen an einer Immunschwäche, die zu bakteriellen, tödlichen Folgeinfektionen führen kann.

Bei der subakuten Form der Katzenseuche sind die Symptome oft weniger stark ausgeprägt. Der Durchfall kann jedoch chronisch und damit nicht mehr behandelbar werden.

Diagnose - Wie lässt sich Katzenseuche nachweisen?

Wenn Sie bei Ihrer Katze die Katzenseuche vermuten, muss die Katze so schnell wie möglich von einem Tierarzt behandelt werden. Die Diagnose erfolgt anhand einer Blutuntersuchung sowie einer Kotuntersuchung. Im Kot lässt sich der Erreger der Katzenseuche, das Parvovirus, direkt nachweisen. Eine Blutuntersuchung zeigt die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die bei der Katzenseuche oft dramatisch abnimmt.

Verlauf – Wie gefährlich ist Katzenseuche?

Katzenseuche ist grundsätzlich heilbar, wenn die betroffene Katze möglichst schnell von einem Tierarzt behandelt wird. Erwachsene, gut genährten Tiere leiden in aller Regel nur unter leichten Symptomen. Die Infektion kann das Immunsystem jedoch soweit schwächen, dass andere Krankheiten begünstigt werden. Eine Faustregel besagt: Wenn eine Katze die ersten 5 Tage der Infektion überlebt, stehen die Chancen sehr gut, dass sie sich wieder erholt. 

Für junge, kranke und ungeimpfte Katzen stehen die Chancen schlechter. Im Alter von 6 bis 16 Wochen kann die Erkrankung tödlich enden.

Erkrankte Jungtiere, die sich bereits im Mutterleib infiziert haben, können unter Umständen ihr Leben lang an Folgeschäden wie z. B. Blindheit oder Koordinationsschwierigkeiten leiden. 

Behandlung – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für meine Katze?

Wie kann der Tierarzt meiner Katze helfen?

Die Katzenseuche muss möglichst schnell behandelt und erkrankte Katzen stabilisiert werden. Die Behandlung erfolgt in erster Linie mit Hilfe von unterstützenden Maßnahmen. Um die Katze vor dem Austrocknen zu schützen, bekommt sie Infusionen mit Elektrolyten und Zuckerlösungen. In manchen Fällen bekommt sie auf diesem Weg auch Heparin gegen eine vermehrte Blutgerinnung. Im Falle von Erbrechen und Durchfall werden der kranken Samtpfote Medikamente gegen Übelkeit, Magenschutztabletten sowie Schmerzmittel verabreicht. Tritt infolge des geschwächten Immunsystem eine bakterielle Sekundärinfektion auf, wird diese durch Breitband-Antibiotika behandelt. Immunglobulinen können das Immunsystem zusätzlich unterstützen. Bei einem akuten Verlauf muss die Katze stationär in einem Tierspital aufgenommen werden. In besonders schweren Fällen kann eine Bluttransfusion für die Katze nötig sein.

Wie kann ich meiner Katze helfen? Diese Hausmittel helfen bei Katzenseuche

Katzen, die an Katzenseuche leiden, müssen umgehend vom Tierarzt versorgt werden. Als Hausmittel lassen sich lediglich Ruhe und Schlaf benennen. Vermeiden Sie Stress sowie körperliche Anstrengung für Ihre Katze und achten Sie vermehrt auf gute Hygiene. Schenken Sie Ihrer Samtpfote Aufmerksamkeit und Zuwendung. Nach Absprache mit dem Tierarzt kann das Füttern mit Schonkost, wie z.B. gekochtes Hühnerfleisch oder Hüttenkäse, sinnvoll sein.

Homöopathie bei Katzenseuche

Eine Katze, die an der Katzenseuche erkrankt ist, muss immer einem Tierarzt vorgestellt und entsprechend medizinisch versorgt werden.

Zusätzlich zur schulmedizinischen Versorgung können homöopathischen Mittel die Behandlung symptomatisch unterstützten. Diese Mittel sollten Sie mit dem Tierarzt absprechen. Die Präparate werden individuell und abhängig vom Allgemeinzustand ausgewählt.

Tierarztkosten bei Katzenseuche: Was muss man selbst bezahlen? 

Seit 2016 rechnet der Tierarzt nach einer Stundensatzempfehlung der Österreichischen Tierärztekammer, die sogenannte Honorarordnung, ab. Die Honorarordnung wird in drei Stufen unterteilt. Die Höhe der Kosten kann je nach Lage des Falles und der Ausbildung des Tierarztes variieren und ist in spezialisierten, städtischen Spitalen meistens höher als in ländlichen Gegenden. Medizinische Gründe, Zeitaufwand oder besondere Umstände, wie z. B. Notdienst, rechtfertigen einen höheren Stufensatz. 

Wenn Ihre Katze unter Katzenseuche leidet, müssen Sie in jedem Fall mit Kosten für die allgemeine Untersuchung und für Medikamente rechnen. Sollte sich der Zustand Ihrer Katze daraufhin nicht verbessern oder sogar verschlechtern, können weitere Untersuchungen oder Behandlungen beim Tierarzt notwendig werden. Somit steigen auch die Kosten.

Katzenseuche-Behandlung: Was übernimmt die DFV? 

Unsere Katzenkrankenversicherung DFV-TierkrankenSchutz bietet Ihnen alle Leistungen für veterinärmedizinisch notwendige Heilbehandlungen bei Krankheit oder Operation Ihrer Katze. Eingeschlossen sind die ambulante und stationäre Behandlung sowie Kosten für Medikamente und Verbandsmaterialien. Die Tarife unserer Katzenkrankenversicherung erstatten Ihnen auch die Kosten einer Notfallversorgung, sogar bis zum Höchstsatz der GOT. Den Tierarzt bzw. die Tierklinik können Sie bei allen Tarif-Varianten selbst wählen.

Katzenseuche vorbeugen 

Das beste Mittel, um Katzenseuche vorzubeugen, ist die Impfung. Nur so kann eine lebenslange Immunität gewährleistet werden. Die ersten prophylaktischen Impfungen werden im Alter von 8, 12 und 16 Wochen durchgeführt. Anschließend erfolgt die erste Auffrischungs-Impfung nach 15 Monaten und dann, je nach Impfstoff, alle zwei bis drei Jahre. Wird mit der Impfung erst in fortgeschrittenem Alter der Katze begonnen, reicht es aus, zweimal im Abstand von vier Wochen zu impfen. Die Auffrischung erfolgt dann nach einem Jahr.

FAQ

Ist die Katzenseuche auch ansteckend für Menschen?

Das feline Panleukopenie-Virus ist mit menschlichen Zellen nicht kompatibel und dementsprechend nicht ansteckend für Menschen. Ansteckungsgefahr besteht neben Katzen auch für Tiere wie Waschbären und Nerze.

Ist die Katzenseuche auch für Hunde ansteckend?

Bei der Katzenseuche handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Parvoviren verursacht wird. Die Parvoviren des Hundes führen bei ihm zur Parvovirose, die auch Katzenseuche des Hundes genannt wird. Das Parvovirus der Katze ist eng mit dem des Hundes verwandt und verursacht die eigentliche Katzenseuche bei Katzen, die auch als Panleukopenie bezeichnet wird. Hunde und Katzen können sich nicht gegenseitig anstecken, sondern nur untereinander.

Ist eine Infektion mit Katzenseuche trotz Impfung möglich?

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Katzenseuche trotz Impfung ausbricht. Der Impfstoff gegen diese Erkrankung ist ein sogenannter Lebendimpfstoff. Dieser enthält abgeschwächte Krankheitserreger und schützt wirksam vor einer Infektion.

Ist Katzenseuche meldepflichtig?

Im Gegensatz zu einigen anderen Infektionskrankheiten ist die Katzenseuche nicht meldepflichtig. Sollte Sie bei Ihrer Katze eine Infektion mit Katzenseuche vermuten, sprechen Sie am besten vorher mit dem Tierarzt telefonisch ab, wie sie sich verhalten sollen, damit sich in der Praxis keine anderen Tiere anstecken.


Die Artikel im Ratgeber der DFV sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Tiergesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus tiermedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

Felmo: www.felmo.de (Abruf: 11.08.2021) 
Focus Tierarzt:www.focus-tierarzt.de (Abruf: 10.08.2021)
Fressnapf: www.fressnapf.de (Abruf: 12.08.2021)
Kleintierklinik S. AG: www.kleintierkliniks.ch (Abruf: 12.08.2021)
Tiergesund: www.tiergesund.de (Abruf: 10.08.2021)
Tiermedizin Dr. Gumpert: www.tiermedizin.dr-gumpert.de (Abruf: 11.08.2021)
Tiermedizinportal: www.tiermedizinportal.de (Abruf: 11.08.2021)

Alle Angaben ohne Gewähr.

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