Das Wichtigste auf einen Blick
- Eine Magendrehung ist ein medizinischer Notfall und führt unbehandelt zum Tod des Hundes.
- Es besteht ein größeres Risiko für große Hunderassen als für kleinere Hunde.
- Das Alter, Stress oder eine zu schnelle und reichhaltige Futteraufnahme können eine Magendrehung begünstigen.
- Rufen Sie sofort Hilfe, wenn bei Ihrem Hund Symptome auftreten, damit in der Tierklinik alles vorbereitet werden kann.
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Was ist eine Magendrehung?
Anders als bei uns Menschen, ist der Hundemagen beweglich und wird mit locker sitzenden Bändern an der Bauchdecke befestigt. Aufgrund dieser anatomischen Eigenschaft, besteht die Gefahr einer Magendrehung beim Hund. Hierbei dreht sich der Magen des Hundes um die eigene Achse. Der Mageneingang kann so blockiert werden und der Blutfluss sowie die Sauerstoffversorgung werden stark beeinträchtigt. In Folge dessen schwillt der Magen des Tieres immer mehr an und verhärtet sich. Der Hund befindet sich nun in einem lebensbedrohlichen Zustand, da sein Körper durch die Drehungen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann und eine normale Herzaktion nicht mehr gewährleistet ist. Um das Leben des Tieres zu retten, müssen Sie umgehend eine Tierklinik bzw. einen Tierarzt verständigen, damit eine Notoperation vorbereitet werden kann.
Mögliche Ursachen & Risikofaktoren einer Magendrehung
Die genauen Ursachen für eine Magendrehung sind bislang nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass einige Faktoren eine Drehung des Magens begünstigen:
- Größe und Form des Magens: Der Hundemagen wird durch locker sitzende Bänder an der Bauchdecke gehalten. Dadurch hat der Magen Bewegungsfreiheit und kann sich im schlimmsten Fall verdrehen.
- Große Futterportion: Zu schnelles Fressen oder große Mahlzeiten können das Risiko einer Magendrehung erhöhen, da sich der Magen stark ausdehnt.
- Alter: Ältere Hunde (ab fünf Jahren) sind häufiger von Magendrehungen betroffen, da das Bindegewebe über die Jahre erschlafft und sich die Magenbänder mehr dehnen als bei Welpen und Junghunden.
- Erhöhte Futterstation: Steht der Futternapf auf dem Boden, atmet der Hund in der Regel durch die Nase. Bei erhöhten Futterstationen steigt das Risiko auf eine Magendrehung, da der Hund durch das Maul atmet und zu viel Luft verschlucken kann.
- Körperliche Aktivität: Toben oder Rennen unmittelbar nach einer Mahlzeit kann eine Magendrehung beim Hund auslösen.
- Stress: Zu viel Aufregung und Stresssituationen können zu einer Magendrehung beim Hund führen, weil er zu schnell zu viel Luft schluckt.
- Trockenfutter: Beachten Sie bei der Futterauswahl, dass Trockenfutter im Magen des Hundes aufquillt und den Magen belastet. Hierbei kann es im schlimmsten Fall zu einer Magendrehung beim Hund kommen.
Welche Hunderassen sind besonders betroffen?
Obwohl eine Magendrehung bei jedem Hund auftreten kann, sind größere Hunderassen häufiger von der Erkrankung betroffen als kleinere Hunde. Grund hierfür ist der Körperbau, denn der Magen eines großen Hundes hat aufgrund eines tiefer sitzenden Brustkastens mehr Bewegungsfreiheit. So kann sich der Magen leichter verdrehen und den Hund in eine lebensbedrohliche Notlage bringen. Besonders häufig betroffen sind Deutsche Doggen, Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Boxer, Dobermann, Irish Wolfhound, Chow Chow, Greyhound, Deerhound, Bernhardiner und Molosser.
Symptome - Wie erkenne ich eine Magendrehung?
Die Symptome einer Magendrehung sind nicht immer leicht zu erkennen. Erste Anzeichen können sich sowohl plötzlich entwickeln und schnell verschlechtern, als auch schleichend auftreten und allmählich schlimmer werden. In jedem Fall müssen Sie sofort einen Tierarzt kontaktieren, damit Sie das Leben Ihres Hundes retten können. Je schneller eine Behandlung durch tiermedizinisches Personal erfolgt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Mögliche Anzeichen einer Magendrehung beim Hund sind:
- Aufgeblähter Bauch: Bei einer Magendrehung kann der Bauch des Hundes sehr hart werden und sich ausdehnen.
- Würgereiz: Der erfolglose Versuch zu erbrechen, kann auf eine Magendrehung hindeuten.
- Unruhe: Der Hund läuft unruhig umher und versucht durch ständiges Aufstehen und Hinlegen eine Besserung herbeizuführen.
- Atemnot: Das Tier kann Schwierigkeiten beim Atmen haben und vermehrt hecheln. In Kombination mit anderen Anzeichen kann dies auf eine Magendrehung hinweisen.
- Starker Speichelfluss: Wenn Ihr Hund viel Speichel produziert und vermehrt schluckt, sollten Sie auf weitere Symptome einer Magendrehung achten.
- Apathie: Wenn Ihr Hund, schwach, appetit- und teilnahmslos wirkt, könnte auch eine Magendrehung der Grund sein.
- Blasse Schleimhäute: Leidet der Hund unter einer Magendrehung, werden die Schleimhäute des Hundes weiß und blass.
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Diagnose
Wenn Ihr Vierbeiner Symptome einer Magendrehung zeigt, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Dieser führt eine gründliche Untersuchung durch, um eine Magendrehung bei Ihrem Hund feststellen zu können. Sobald diese diagnostiziert wurde, muss der Hund sofort operiert werden. Der Tierarzt führt in der Regel folgende diagnostische Schritte durch:
- Körperliche Untersuchung: Der Tierarzt tastet den Hund an der Bauchregion ab, um Anzeichen einer Magendrehung zu erkennen.
- Röntgenaufnahme: Eine Röntgenaufnahme des Bauchraums hilft, eine Magendrehung festzustellen und andere Magenbeschwerden auszuschließen.
- Blutuntersuchungen: Eine Blutuntersuchung kann durchgeführt werden, um die Organfunktion besser beurteilen zu können.
Prognose und Überlebenswahrscheinlichkeit
Die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einer Magendrehung hängt vom Schweregrad der Erkrankung, der Geschwindigkeit, mit der die Behandlung begonnen wird und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes ab. Wenn bereits Gewebe im Magen abgestorben ist, besteht akute Lebensgefahr für das Tier. Eine frühzeitige Diagnose ist daher besonders wichtig, da eine zügig eingeleitete Behandlung die Überlebenschance des Tieres deutlich erhöht und Schäden an anderen Organen verhindert werden können.
Notoperation - Die Behandlung einer Magendrehung
Nachdem der Tierarzt eine Magendrehung bei Ihrem Hund diagnostiziert hat und stabilisierende Maßnahmen getroffen wurden, wird eine Notoperation eingeleitet und Ihr Hund unter Narkose gesetzt. Während der OP dreht der Tierarzt den Magen des Hundes manuell oder mit Hilfe von speziellen Instrumenten, um die Durchblutung wiederherzustellen und den Magen in seine Ursprungsposition zu bringen. Anschließend wird der Magen fixiert, sodass eine erneute Drehung verhindert werden kann. Zudem ist es in einigen Fällen notwendig, beschädigte Organe oder abgestorbenes Gewebe zu entfernen. Nach der Notoperation bleibt Ihr Hund in der Regel für einige Tage in der Tierklinik, damit tiermedizinisches Personal den Zustand des Hundes überwachen kann. Wenn Ihr Hund stabil genug ist und entlassen wird, sollten Sie die Empfehlungen des Tierarztes für die Nachpflege und Fütterung beachten. So kann sichergestellt werden, dass Ihr Vierbeiner schnell wieder auf die Beine kommt und eine vollständige Genesung erfolgt.
Der DFV-TierkrankenSchutz übernimmt die Operationskosten
Eine Magendrehung beim Hund erfordert eine umfangreiche Diagnostik, eine intensive Behandlung des Tieres sowie einen stationären Aufenthalt im Anschluss. Diese notwendigen Maßnahmen sind zwar lebensrettend aber auch finanziell belastend. Damit Sie sich voll und ganz auf die Genesung Ihres Lieblings konzentrieren können und sich keine Sorgen um die hohen Tierarztkosten machen müssen, lohnt es sich, eine Hundekrankenversicherung abzuschließen. Der DFV-TierkrankenSchutz zahlt nicht nur für die lebensrettende Operation, sondern deckt auch die Kosten für die stationäre und ambulante Behandlung nach der OP ab. Alle nötigen Arznei-, Verband-, Heil-, und Hilfsmittel für die Nachpflege Ihres Vierbeiners werden im DFV-TierkrankenSchutz ebenfalls bis zu 100% übernommen. Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit, die Tierklinik bzw. den Tierarzt weltweit selbst zu wählen und Ihren Vierbeiner bis zum Höchstsatz der GOT behandeln zu lassen. Weitere Informationen zu unserem DFV-TierkrankenSchutz finden Sie hier:
Einer Magendrehung vorbeugen
Da eine Magendrehung im schlimmsten Fall zum Tod Ihres Hundes führen kann, ist es ratsam, einige Maßnahmen zur Vorbeugung einer Magendrehung zu treffen:
- Kleine Futterportionen: Geben Sie Ihrem Vierbeiner mehrere kleinere Mahlzeiten anstatt einer großen Portion. Eine übermäßige Nahrungsaufnahme kann den Magen dehnen und zu einer Magendrehung führen. Ein Anti-Schling-Napf mit Noppen und Rillen kann Ihrer Fellnase helfen, langsamer zu essen, da er die einzelnen Futterstücke im Napf suchen muss.
- Ruhezeit nach Fütterung: Ihr Hund sollte nicht unmittelbar vor oder nach einer körperlichen Aktivität gefüttert werden. Ihr Hund braucht ca. 2 Stunden Ruhe, bevor er wieder herumtollen darf.
- Wasserdosis begrenzen: Vor allem nach der Fütterung sollte Ihr Hund nicht so viel Wasser trinken. Eine zu große Flüssigkeitsansammlung im Magen kann eine Magendrehung begünstigen.
- Keine erhöhte Futterstation: Wenn Ihr Hund nicht unter Gelenkproblemen leidet, sollten Sie auf einen erhöhten Futternapf verzichten. So kann verhindert werden, dass er zu viel Luft während der Futteraufnahme schluckt.
Es gibt keine Garantie, dass diese Maßnahmen eine Magendrehung verhindern. Die Tipps können jedoch helfen, das Risiko so gering wie möglich zu halten.
FAQs
Wie schnell merkt man eine Magendrehung beim Hund?
Achten Sie vor allem nach der Futteraufnahme darauf, ob sich Ihr Hund unruhig und apathisch verhält oder einen Würgereiz hat. Läuft Ihr Hund ziellos umher und wirkt teilnahmslos, sollten Sie einen Blick auf den Bauch des Hundes werfen. Ist dieser aufgebläht und verhärtet, kontaktieren Sie umgehend einen Tierarzt. Auch vermehrtes Speicheln und vor allem erfolglose Versuche, zu erbrechen, können Sie leicht bemerken, wenn Sie sich in der Nähe des Hundes aufhalten. Spätestens wenn die Symptome schlimmer werden, bemerken Hundebesitzer, dass Ihr Hund unter gesundheitlichen Beschwerden leidet. Da das frühzeitige Erkennen eine große Rolle für die Überlebenschancen des Hundes spielt, ist es ratsam, vor allem gefährdete Hunderassen (z.B. Deutsche Dogge, Boxer, Deutscher Schäferhund) nach der Nahrungsaufnahme nicht alleine zu lassen.
Kann man eine Magendrehung beim Hund fühlen?
Ein verhärteter und aufgeblähter Bauch können Anzeichen für eine Magendrehung sein. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund unter einer Magendrehung leidet, können Sie den Bauch des Hundes vorsichtig abtasten. Ist er aufgebläht und fühlt sich hart an, können das neben anderen Anzeichen, Symptome einer Magendrehung sein. Jedoch kann ein harter Bauch auch auf andere Krankheiten und Beschwerden hinweisen. Sie sollten in jedem Fall sofort einen Tierarzt verständigen und eine umfangreiche Untersuchung durchführen lassen. Nur so kann eine Diagnose gestellt werden und Ihrem Hund unter Umständen das Leben gerettet werden.
Wie verhält sich ein Hund mit Magendrehung?
Ein Hund kann sich unruhig, schwach und ängstlich verhalten und unter einem Würgereiz leiden, wenn sich sein Magen verdreht hat. Generell wirkt der Hund sehr schwach und kann bei einer Drehung seines Magens sogar ohnmächtig werden. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund unruhig umherläuft und ängstlich wirkt, können das erste Anzeichen einer Magendehnung sein. Auch versuchen Hunde mit einer Magendrehung oft zu erbrechen aber es gelingt nicht. Zudem sabbern Hunde möglicherweise mehr und produzieren übermäßig viel Speichel.
Wie lange kann ein Hund mit Magendrehung leben?
Bei einer Magendrehung beim Hund entscheiden wenige Stunden über Leben und Tod des Tieres. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend für eine erfolgreiche Genesung. Sollten Sie die ersten Anzeichen bemerken, kontaktieren Sie umgehend einen Tierarzt. Wenn ein Hund mit Magendrehung schnell behandelt wird, sind die Überlebenschancen um ein Vielfaches höher. Wird die Operation erst Stunden nach den ersten Anzeichen durchgeführt, überlebt der Hund die Magendrehung möglicherweise nicht.
Wann treten erste Symptome nach einer Magendrehung beim Hund auf?
Die ersten Anzeichen können nach einer Mahlzeit auftreten. Die ersten Symptome können zwar schon kurz nach der Nahrungsaufnahme auftreten aber in einigen Fällen verhärtet und bläht sich der Bauch erst einige Stunden nach der Fütterung auf. Sobald die ersten Symptome auftreten, verstärken sie sich zunehmend und der gesundheitliche Zustand des Hundes verschlechtert sich stetig.
Wann kann ein Hund eine Magendrehung bekommen?
Jede Hunderasse kann in jedem Alter eine Magendrehung bekommen. Grundsätzlich kann eine Magendrehung jeden Hund treffen. Es gibt jedoch bestimmte Eigenschaften und Faktoren, die das Risiko erhöhen. So sind ältere Hunde, aufgrund von dehnbareren Bändern, anfälliger für Magendrehungen als junge Tiere. Auch sind ein hohes Stresslevel, zu viel Futter auf einmal und ein großer Körperbau Risikofaktoren für eine Magendrehung.
Warum bekommen Hunde eine Magendrehung?
Die genaue Ursache für eine Magendrehung ist nicht nachvollziehbar. Bislang können Tiermediziner die genaue Ursache für eine Magendrehung nicht klären. Einige Hunderassen, wie beispielsweise der Deutsche Schäferhund, die Deutsche Dogge und der Boxer sind jedoch häufiger betroffen als andere. Auch zeigen Erfahrungsberichte, dass Hunde häufig an einer Magendrehung erkranken, wenn sie nach der Nahrungsaufnahme herumtollen und sehr aktiv sind.
Was kostet eine Magendrehung-OP beim Hund?
In der Regel liegen die Kosten für eine Magendrehung beim Hund zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Die endgültigen Kosten einer Magendrehung-OP bei einem Hund hängen von individuellen Faktoren ab. Wenn eine Magendrehung frühzeitig behandelt wird und noch keine weiteren Organe beschädigt worden sind oder es zu anderen Komplikationen kam, ist die Behandlung günstiger als wenn schon viel Zeit nach den ersten Anzeichen verstrichen ist. Generell müssen Sie mit durchschnittlich 1.000 bis 2.000 Euro rechnen. Eine Tierkrankenversicherung kann helfen, sich vor unerwarteten, hohen Tierarztkosten zu schützen.
Welche Symptome hat ein Hund bei einer Magendrehung?
Erste Anzeichen einer Magendrehung beim Hund können apathisches Verhalten, Würgereiz und Unruhe sein.
Typische Symptome bei einer Magendrehung beim Hund sind:
- Aufgeblähter und verhärteter Bauch
- Blasse Schleimhäute
- Würgereiz (Versuch zu erbrechen)
- Unruhig Hinsetzen und Aufstehen
- Atemnot
- Speicheln und Hecheln
- Apathie
- Erhöhter Puls
Welche Hunderassen neigen zu einer Magendrehung?
Bei größeren Hunderassen besteht ein größeres Risiko, an einer Magendrehung zu erkranken.
Eine Magendrehung kann bei jedem Hund auftreten. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit bei größeren Hunderassen höher, da diese einen tief liegenden Brustkasten haben. Diese anatomische Eigenschaft ermöglicht dem Magen mehr Bewegungsfreiheit. Am größten ist das Risiko bei der Deutschen Dogge aber auch der Deutsche Schäferhund, Rottweiler, Boxer, Dobermann, Bernhadiner, Greyhound, Irish Wolfhound, Königspudel, Chow Chow, Deerhound und Molosser, sind häufiger betroffen.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Quellen
- Tierklinik St. Pölten: www.tierklinik-stp.at (Abruf: 28.03.2023)
- Tierklinik Ismaning: www.tierklinik-ismaning.de (Abruf: 27.03.2023)
- Petplan: www.petplan.de (Abruf: 27.03.2023)
- Erste Hilfe beim Hund: www.erste-hilfe-beim-hund.de (Abruf: 28.03.2023)
- Peta: www.peta.de (Abruf: 28.03.2023)
- Tiermedizinportal: www.tiermedizinportal.de (Abruf: 28.03.2023)
- Tierklink Zweibrücken: www.tierklinik-zw.de (Abruf: 28.03.2023)